GWS - Empfänger Tuning

Der GWS-R-4PII, hier noch im Originalzustand, ohne Quarz.

  • mit JST -Anschluß (auch mit JR)
  • Original Maße: 25,5 mm x 15 mm x 10,5 mm
  • gekürzt: ca. 20,2 - 22 mm x 15 mm x 9.5 mm (je nach Schnitt)
  • Gewicht: 4,8 g (ohne Quarz, mit Antenne)
  • Betriebsspannung: 3,6 - 7,2 V (3,6 V nur mit Lipozellen, mit NiMH min. 4 Zellen á 1,2 V)
  • Stromaufnahme: ca. 5 mA
  • Modulation FM-PPM

Rechts die JST-Buchsen für Servo/Akkuanschlüsse, gezählt wird von Unten nach Oben. Bei einem "normalen" Sender sind die Kanäle wie folgt belegt:
GWS: K1 ... = Rechter Stick Hoch / Runter
GWS: K2 ... = Rechter Stick Links / Rechts (Also unser Lenkservo)
GWS: K3 ... = Linker Stick Hoch / Runter (Vorwärts / Rückwärts)
GWS: K4 ... = Linker Stick Rechts/ Links

Die Betriebsspannung kann an einen beliebigen Servoausgang angelegt werden, oder auch direkt, doch dazu später.

Nicht nur der Preis und die Größe haben den "GWS" - Empfänger zum idealen Einsteigerempfänger für den MikroModellBau gemacht, vielmehr ist wohl kaum ein Empfänger so gut dokumentiert und damit wandelbar wie der GWS So läßt er sich verkleinern und mit etwas Geschick auf bis zu 8 Kanäle ausbauen. Es ist übrigens egal, ob es sich um die 72, 40 oder Mhz Variante handelt, sie sind fast alle gleich. Unterscheiden werden sich folgenden Vorschläge allenfalls in der Anordnung der Lötpins bei den Varianten mit "JR" - Leisten, da hier der Kontaktabstand größer ist.

Bei der Gelegenheit:
Alle Mikroemfänger benötigen Mini-Quarze. GWS und Minor-B funktionieren wunderbar mit unseren Originalquarzen
Manche Kunden haben aber Probleme mit "Fremdquarzen", die verschiedene Versandhäuser vertreiben. Das liegt nicht an den Empfänger, sondern an den "Billig" - Quarzen, da diese meist nicht für den Nicht-EU Markt produziert wurden und haben deshalb nicht "unser" Frequenzraster",

Zuallererst entfernt der Mikromodellbauer das "Plastikgehäuse"
Nun liegt der in seiner "Reinform" vor. Damit man sich zurecht findet, hier die wesentlichen Teile:
  • grüner Punkt: Der Filter, kann evtl. versetzt werden, ein Entfernen, wie später erklärt, sollte man aber unterlassen..
  • pinker Punkt: Der Decoder, er "trennt" die Kanäl, mehr dazu weiter Unten...
  • Braunes Rechteck: Diese beiden Tantalkondensatoren (und der auf der Rückseite) werden meist zerstört, wenn der Empfänger verpolt wurde. Ersetzt man diese im "K-Fall" durch gleichwertige, funktioniert der Empfänger meist wieder.
  • gelbes Rechteck: Die JST-Buchsenleiste.
Im zweiten Schritt entfernt man vorsichtig die JST-Buchsen, wer sich das nicht selbst zutraut, kann unseren Werkstattservice bemühen.
So, nun ist ein Ende des Empfänger schon "tiefergelegt". Bevor wir uns an das eigentliche Kürzen machen, betrachten wir das Decoder IC: Wie im Bild gezeigt, hat der Empfänger insgesamt 8 Kanäle, es sind aber nur 4 auf die Leiste herausgeführt.Wer also mehr Kanäle braucht, lötet an den Decoder eine dünne Litze an das entsprechene Beinchen am IC. Vorsicht: Damit keine Brücken enstehen, sollte jeweils zwischen den Nachbarbeinchen ein dünner Streifen Papier gelegt werden (z.B. Butterbrotpapier) ! Hat man hier keine Brücke gebastelt stehen nun bis zu 8 Kanäle zur Verfügung ...
Nun muß man sich entscheiden, welchen Schnitt man benützen will:
  • Der sicherste (empfohlene) Schnitt, ist die gelbe Linie (etwas links der Bohrungen für die mittlere Buchse). Hier muß man nichts versetzen oder neue Leitungen legen. Getrennt wird am Besten mit einer keramischen Trennscheibe, nicht mit der Säge. Hat man den Schnitt durchgeführt muß man unbedingt prüfen, ob nicht Reste der alten Kontaktbahnen Kurzschlüsse verursachen.
  • Den Schnitt entlang der schwarzen Linie (Schnittlinie 2) kann ich nur wirklich Mutigen (erfahrernen Lötern) empfehlen, hierzu muß vorher unbedingt der Tantalelko auf der Rückseite ausgelötet und später wieder eingebaut werden.
    Von diesen Schnitt kann ich nur abraten !
Wenn man die Platine schon der beiden Kontaktreihen entledigt hat, braucht man auch neue Anschlusspunkte für die Versorgungsspannung. Minus (- GND) am Kondensator, Plus (+, Vcc) an der Diode. Hat man den Tantalelko versetzt, dann eben entsprechend...
Mit dem folgenden Vorschlägen bekommt man den Empfänger noch etwas kleiner:
  • Man kann den Filter auch etwas abseits des Empfängers platzieren. Dazu den Filter vorsichtig auslöten (die 5 grünen Kreise zeigen die Lötpunkte) und mit dünner Litze (kein Kupferlackdraht !!!) wieder verbinden. Die Entfernung zwischen Empfänger und Filter sollte max. 2,5 cm sein

  • Man könnte auch den Filter ganz weglassen und durch einen Kondensator (1 nF, Bauform 603, XR7) ersetzen. Dazu lötet man den Filter aus (aufheben) und entfernt wie im grünen Rechteck zu sehen, den Lötstoplack (in der Ausschnittvergrößerung als weiße Rechtecke zu sehen) Die "Empfangsleistung" sinkt dadurch erheblich, realistisch sind 50 - 100 cm).
    Ich rate von diesem Tip ausdrücklich ab !!!
  • Oft wird auch zur Empfangsverbesserung empfohlen, den TA31136 gegen einen speziellen PIC zu ersetzen: Diese Methode führt nicht nur zum Erlöschen der Zulassung, der Empfänger wird auch wieder größer.

  • Wem diese Änderungen nicht genügen, sollte auf den Minor - B umsteigen, das ist der im Augenblick kleinste Empfänger.
Wen schon immer mal das "Innenleben" des GWS-Minis interessiert hat, die ein Schaltplan.
Dies ist nicht der Original - offizielle Schaltplan von GWS !

© Peter Stöhr - MikroModellBau.De, 20.10.2008